© Anne Gabriel-Jürgens
Im Zentrum meiner freien Arbeiten stehen stets die Menschen in ihren sozialen, ökonomischen und politischen Gefügen. Ich setze einen besonderen Fokus auf soziale Ungleichheit, Ausgrenzung und die Wechselwirkung zwischen den Menschen und ihrer Umwelt. Dabei ist eine investigative, präzise und behutsame Recherche ein unabdingbarer Bestandteil meiner Fotografie. Eine feinfühlige Herangehensweise an sensible Themen ist mir besonders wichtig. Dabei scheue ich mich nicht eine klare politische Haltung einzunehmen, ohne mich in Dogmen zu verlieren und somit den Raum für Diskurs und individuelle Interpretation zu verschliessen. Einen grossen Einfluss auf mein Schaffen hat die Reportage- und Dokumentarfotografie. «Hinrichtung in Saigon», «Migrant Mother» oder «Hungerndes Kind und der Geier» sind Bilder, welche mich faszinieren. Sie zeigen auf erstaunliche Weise wie das kollektive Gedächtnis und Bewusstsein der Allgemeinheit durch Fotografie geformt wird. Bilder dürfen nicht als abgeschlossene Werke verstanden werden. Die Wahrnehmung von Fotografien ist immer Gesellschafts- und Kontextabhängig. Mittels Fotografie möchte ich mich in gesellschaftliche Debatten einbringen und meinen Teil zur Überwindung sozialer Ungleichheit beitragen.